Brachyrhamdia führt in der Aquaristik leider ein Schattendasein. Das ist sehr schade, denn es handelt sich um gut haltbare Pfleglinge. Dass ihre erfolgreiche Nachzucht bis heute aussteht und ihre mutmaßliche Nachahmung von Panzerwelsen immer noch Fragen aufwirft, macht ihre Haltung umso spannender! von Anja Katzschmann
Die Gattung Brachyrhamdia trat bisher im Hobby kaum in Erscheinung, obwohl es sich bei ihren Vertretern aufgrund ihrer besonderen optischen Anpassungen und Verhaltensweisen um interessante Pfleglinge handelt. Da diese Tiere jedoch nur selten bzw. meist als Beifang importiert werden, gibt es in der Literatur neben einigen Fotos kaum Berichte über ihre Haltung.
Ein Gattungsüberblick
Aktuell sind sechs gültige Arten beschrieben, zu denen noch mindestens zwei bisher unbeschriebene Taxa hinzukommen. Bereits 1912 wurde die erste Art als Pimelodus heteropleurus aus dem heutigen Guyana beschrieben (Eigenmann 1912). Wie so oft, sollte sich die Gattungszugehörigkeit mit wachsendem Wissensstand noch ändern: So wurde nach der Beschreibung von Brachyrhamdia imitator Myers, 1927 auch die erstgenannte Art in die neu errichtete Gattung überführt. Deren Name setzt sich zum einen aus „brachys“ (griech. „kurz“) und „Rhamdia“ zusammen, dem Namen einer weiteren Gattung innerhalb der Familie.
Insgesamt handelt es sich um eher kleinere Welse, die meist mit einer Länge von maximal 8 cm beschrieben wurden. Eine morphologische Unterscheidung von den nahe verwandten Pimelodella-Arten kann anhand der Form der Fontanelle bzw. der Knochenplatten am Kopf erfolgen. In den meisten Fällen sollten jedoch die gedrungene und hochrückigere Gestalt bzw. die markante Färbung einiger Arten zur Abgrenzung ausreichend sein.
Nicht wenige Panzerwelsfreunde waren in heller Aufregung, als die ersten Bilder dieser neuen Art im Internet auftauchten. Kurze Zeit später kam es bereits zur Erstbeschreibung dieses ungewöhnlichen Panzerwelses aus Brasilien. Hier soll nun über die erfolgreiche Pflege und Nachzucht der seltenen Spezies berichtet werden. von Hans-Georg Evers
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Schon lange war dieser Panzerwels aus dem peruanischen Amazonasgebiet in der Aquaristik bekannt. Nun wurde die ehemalige Codenummer C 53 als Corydoras iiap beschrieben. von Hans-Georg Evers
Viele Leser werden jetzt stöhnen: Die Panzerwelse wurden wissenschaftlich überarbeitet. Nach Jahrzehnten dämmernder Ahnung und zunehmender Gewissheit aufgrund ewig langer aquaristischer Erfahrung ist es endlich passiert. Ein Team aus Wissenschaftlern hat die riesige Gattung Corydoras aufgesplittet und die vielen verschiedenen Arten auf insgesamt sieben Gattungen verteilt. Jetzt heißt es umlernen für die Freunde der beliebten Augenroller!. von Hans-Georg Evers