Wollgras, Torf und Moor – auch für Aquarianer von Bedeutung
Viele Aquarianer kennen die weißen, wolligen Fruchtstände der Wollgräser vom Sehen, wenn diese vom späten Frühjahr bis in den Sommer von Weitem in und an den Gewässern auf sich aufmerksam machen. Doch was haben Wollgräser mit der Nachzucht bestimmter Fischarten zu tun? Text und Fotos von Rudolf Suttner
Bei der Erkundung tropischer Gewässer fiel mir der torfig-morastige Boden an den Uferrändern und in unmittelbarer Nähe auf. Vor Kurzem versank ich bei einem Kamerunbesuch mit dem linken Bein fast bis zur Hüfte darin. Nur einen Schritt vom festen Untergrund entfernt, rutschte ich tief in eine tausendjährige Torfschicht. Wie sie entstanden ist, beschreibe ich im weiteren Verlauf.
Als Züchter der wunderschönen Schmetterlingsbarbe (Enteromius hulstaerti) und der Jae-Zwergbarbe (E. jae), beide aus Zentralafrika, interessierte mich besonders für diese Bodenart. Bei mir laichten beide Arten erfolgreich im Fasertorf ab. Bisher standen mir durch mündliche Mitteilungen nur vage Informationen über den heimatlichen Boden meiner Fische zur Verfügung. Durch mein Versinken im Boden erlebte ich hautnah die Eigenschaften dieses Substrats.
Torfbildung in den Tropen
In den regenreichen Warmtropen entsteht der Torf nicht durch das Torfmoos (Sphagnum), sondern durch den Zerfall einer Vielfalt von Pflanzenteilen, die Bäume, Palmen, Sträucher und Stauden abwerfen.
Die Torfbildung läuft in fünf Stufen ab:
1. Stufe: Absterben und Auswaschung: Pflanzenteile, die absterben, lagern vorhandene Nährstoffe in ihrem Speichergewebe ab. Wasserlösliche Verbindungen wäscht der Regen aus dem verrottenden organischen Material.
2. Stufe: Zersetzung mit Sauerstoff: Durch Mikroorganismen folgt eine schnelle aerobe Zersetzung des verbleibenden Pflanzenmaterials, solange Sauerstoff zur Verfügung steht.
3. Stufe: Zersetzung ohne Sauerstoff: Weitere abgestorbene Pflanzenteile legen sich auf das bisher Zersetzte und verhindern unter Wasser den Zugang von Sauerstoff dazu. Anaerobe Mikroorganismen setzen den Abbauprozess fort.
4. Stufe: Humifizierung: Nun werden viele chemische und organische Verbindungen zerlegt und in wichtige Huminstoffe umgewandelt. Diese sind stabil und tragen zur Bildung von Torf bei. Humin besteht aus Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffverbindungen sowie Schwefel, Phosphor und wichtigen Mineralien.
5. Stufe: Torfakkumulation: In dieser Stufe bildet sich der fertige Torf, indem er sich mit Huminstoffen anreichert. Dieser Prozess läuft sehr langsam ab. In einem Jahr wächst die Torfschicht eines Moors in Mitteleuropa etwa um 1 mm.
Aquarien- und Teichpflanzen in Floridas „Wildnis“ (Teil II)
Floridas Wildnis erstreckt sich vorwiegend im Süden des Bundesstaats über weite Teile der Everglades und im Norden an der Grenze zu Georgia in den Okefenokee-Sümpfen. Aber auch dazwischen gibt es zahlreiche Flüsse, Bäche, Gräben, Seen, Sümpfe, Weiher und kleine Wasseransammlungen mit den verschiedensten Sumpf- und Wasserpflanzen, von denen sich viele für das Aquarium perfekt eignen. von Rudolf Suttner
Aponogeton: Wasserährengewächse in Natur und Aquarium
Wasserpflanzen der Gattung Aponogeton zählen zu den schönsten Gewächsen in einem Aquarium. Trotzdem werden sie relativ wenig gekauft. Ein Grund dürfte die Eigenart der Pflanzen sein, für eine gewisse Zeit in einer Ruhephase keine neuen Blätter zu bilden. Diese Charakteristik ist bei den Aponogeton-Arten unterschiedlich ausgeprägt und erfordert von einem Aquarianer eine gewisse Kenntnis über diese Pflanzen. von Rudolf Suttner
Eine ungewöhnliche Wasserpflanze: Rhyncholacis clavigera
Unglaublich, aber wahr: eine Wasserpflanze, die eine Ortschaft in Südamerika durch ihr dortiges gehäuftes Vorkommen nicht nur zu einer nationalen, sondern auch internationalen Sehenswürdigkeit und Touristenattraktion macht. von Wolfgang Staeck
Seerosen – Bereicherung für drinnen und draußen
Dass man manche Fischarten während der warmen Jahreszeit durchaus auch im Freiland halten kann, ist kein Geheimnis. Wie aber steht es mit der Temperaturverträglichkeit und den Ansprüchen von Wasserpflanzen? Hier als Beispiel einmal verschiedene Seerosen und ähnliche Arten. von Rudolf Suttner
Die Regenschirmsimse, ein Sauergrasgewächs im Kaliyar
Wer sich für Aquarium und/oder Teich Pflanzen zulegen möchte, wird sich in erster Linie für deren Aussehen und Ansprüche interessieren, um den korrekten wissenschaftlichen Namen dürfte es den wenigsten gehen. Da kann sich aber schnell das Problem stellen, dass manche Pflanzenarten anderen doch sehr ähnlich sehen. von Rudolf Suttner
Die Grundnessel (Hydrilla verticillata) und weitere Froschbissgewächse
Mit der Grundnessel, auch Wasserquirl genannt, öffnet sich dem in der AMAZONAS Nr. 102 vorgestellten Kaliyar-Aquarium eine Tür zu einer Pflanzenfamilie, der sehr schnell wachsende Aquarienpflanzen angehören. Einige entwickeln sich unter ihnen zusagenden Bedingungen sogar schneller, als es manchem Aquarianer lieb ist. von Rudolf Suttner
Limnophila aquatica im Biotopaquarium „Kaliyar“
Aquarien lassen sich nach vielerlei Gesichtspunkten einrichten. Wenn später darin Fischarten einer bestimmten Region oder sogar nur eines Biotops gehalten werden sollen, ist es sicherlich sinnvoll, auch die Wasserpflanzen passend auszuwählen. von Rudolf Suttner
Ein Pflanzenporträt: Horizontale Schwertpflanze
Die Horizontale Schwertpflanze ist eine der formschönsten natürlichen Schwertpflanzen für unsere Aquarien. Die besondere Stellung ihrer waagerecht ausgerichteten Blätter macht sie zu einem Blickfang in einem Pflanzenaquarium. Auch im Urwald des Amazonastieflandes zieht ihr außergewöhnlicher Wuchs die Blicke auf sich. An ihrem Standort, im Aquarium und im Kleingewächshaus verrät sie weitere interessante Eigenschaften. von Rudolf Suttner
Die Grüne Zwergseerose, eine belebend frische Aquarienpflanze
Seerosen haben in der Aquaristik nur bedingt Einzug gehalten, was vermutlich vor allem an ihren Bedürfnissen und der möglichen Endgröße liegt. Hier jedoch stellen wir eine Art vor, die sich durchaus länger pflegen lässt und in der richtigen Umgebung zum visuellen Mittel-punkt werden kann. von Rudolf Suttner