Panda-Cichliden im Aquarium: Zwergcichliden aus dem Apistogramma-nijsseni-Artenkomplex
Die südamerikanischen Zwergbuntbarsche der Gattung Apistogramma sind ideale Aquarienfische. Sie sind problemlos zu halten, attraktiv gefärbt, beschädigen keine Pflanzen und haben ein interessantes Sozial- und Brutpflegeverhalten. Hinzu kommt, dass sie nur kleine Aquarien benötigen. von Wolfgang Staeck
Als vor knapp einem halben Jahrhundert die ersten lebenden Exemplare von Apistogramma nijsseni als Ergebnis privater Initiativen importiert wurden, lösten diese Fische bei den Liebhabern südamerikanischer Zwergcichliden wegen der ungewöhnlichen Färbung der Weibchen Staunen und Begeisterung aus. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es im nördlichen Peru einen ganzen Komplex sehr nahe verwandter Arten gibt, bei denen sich nicht nur die typischen Farbmuster der Weibchen, sondern auch der Habitus der Männchen in artspezifischen Variationen wiederholen (Staeck 2021).
Entdeckungsgeschichte
Die Entdeckung von A. nijsseni und die Etablierung dieser Art in Deutschland als Aquarienfisch erfolgten in mehreren Schritten und zogen sich über Jahrzehnte hin. Der Zwergbuntbarsch wurde bereits im Juni 1977 von dem schweizerischen Hobby-Ichthyologen de Rham in Peru entdeckt und aufgrund seiner ungewöhnlichen Färbung als bis dahin unbekannte Art identifiziert. Allerdings hatte der Entdecker damals nur weibliche Exemplare gefangen und von diesen acht mit Standardlängen zwischen 2 und 3 cm konserviert (Kullander 1979). Diese Fische wurden später dem Naturgeschichtlichen Museum in Genf, dem Zoologischen Museum in Amsterdam und schließlich dem schwedischen Ichthyologen Kullander zur Bearbeitung übergeben, der zwei Jahre später die wissenschaftliche Beschreibung der neuen Art veröffentlichte, ohne das Aussehen der Männchen zu kennen.
In den Jahren 1979 bis 1981 konnte de Rham erneut mehrfach den Fundort besuchen und dann auch ausgewachsene männliche Fische fangen. Bereits 1979 gelangte ein Pärchen nach Deutschland. Ein Jahr später wurde die Art durch Nourissat in geringer Zahl erstmals nach Frankreich und durch de Rham auch in die Schweiz importiert (de Rham & Kullander 1983). Obwohl die Vermehrung dieser Fische im Aquarium mehrfach gelang, starb die Art im Hobby wieder aus.
Ein ungewöhnlicher Panzerwels – Pflege und Zucht von Hoplisoma rikbaktsa
Nicht wenige Panzerwelsfreunde waren in heller Aufregung, als die ersten Bilder dieser neuen Art im Internet auftauchten. Kurze Zeit später kam es bereits zur Erstbeschreibung dieses ungewöhnlichen Panzerwelses aus Brasilien. Hier soll nun über die erfolgreiche Pflege und Nachzucht der seltenen Spezies berichtet werden. von Hans-Georg Evers
Ivanacara – die zweite Art
Ein Zwergbuntbarsch aus dem Einzug des brasilianischen Rio Negro macht seit Jahren von sich reden: Ivanacara adoketa. Nur wenige Aquarianer wissen, dass es in dieser kleinen Gattung noch eine weitere Art gibt. Von ihr soll hier die Rede sein: Ivanacara bimaculata. von Hans-Georg Evers
Steatocranus sp. „Dwarf“ – Entzückende Buckelzwerge im Aquarium
Auch unter den Buntbarschen gibt solche, die diesem Sammelbegriff nicht gerade gerecht werden: „Graue Mäuse“, „Fische im Tarnanzug“ werden sie manchmal etwas abfällig genannt. Trotzdem kann die Beschäftigung mit ihnen eine spannende Angelegenheit sein – vor allem, wenn sich Nachwuchs einstellt. von Anton Lamboj
Caquetaia kraussii – Ein Lauerräuber aus Kolumbien und Venezuela
Räuberische Fische im Aquarium zu beobachten, hat seinen besonderen Reiz. Das gilt insbesondere, wenn es sich um Arten handelt, die sich vorsichtig anschleichen oder aus einer Deckung heraus urplötzlich hervorschnellen, um ihre Beute zu packen. Meist sind solche Räuber schon durch anhand ihrer Maulform als solche zu erkennen. Das gilt auch für die hier vorgestellten Südamerikaner … von Uwe Werner
Ein neuer Schrägschwimmer: Thayeria sp. „Teles Pires“
Der Schrägschwimmer Thayeria boehlkei ist ein seit Jahrzehnten sehr beliebter Salmler und gehört zum erweiterten Standardprogramm der weltweiten Aquaristik. Die Erforschung des oberen Tapajós-Beckens in Zentralbrasilien durch Wissenschaftler und vor allem Aquarienfischfänger hat uns in den letzten Jahren eine große Zahl an neuen Salmlerarten beschert. Eine davon ist eine weitere, bislang noch kaum bekannte und wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus der kleinen Gattung Thayeria. von Hans-Georg Evers
Aphaniidae – Freilandtauglichkeit und Temperaturtoleranz eurasisch-afrikanischer Killifische
In welchen Lebensbereichen werden wir mittlerweile nicht zu Energieeinsparungen ermahnt? Selbst das Hobby ist betroffen. Doch bevor jetzt noch jemand auf die Idee kommt, das Wohnzimmeraquarium abzuschaffen, wollen wir das Augenmerk auf Fische richten, die praktisch ohne Heizung und im Sommer sogar ganz ohne Technik gut auskommen. von André Kahnt
Lebendes Futter – Artemia
Wenn man in Büchern oder Fachzeitschriften Beiträge über die Vermehrung von Aquarienfischen liest, stößt man früher oder später auf den Hinweis, dass zur Fütterung der Jungfische Artemia-Nauplien genutzt werden sollten. Sicherlich trifft solch eine Aussage nicht auf jede Fischart zu, aber in der modernen Aquaristik ist Artemia als Futtertier kaum mehr wegzudenken. von Hans Ruhrmann
Laichsubstrate für Haftlaicher
In der Natur ist die Sache einfach: Die Fische haben sich mit ihrer Umgebung arrangiert, sie finden Laichgelegenheiten in Form von lebenden Algen, Sumpf- und Wasserpflanzen, aber auch an totem Pflanzenmaterial und Hartsubstraten setzen sie ihre Eier ab. Da stellt sich die Frage, was wir alternativ im Aquarium oder draußen im Miniteich anbieten können. von Friedrich Bitter
Coptodon louka aus Guinea
Seit Veröffentlichung der Arbeit von DUNZ & SCHLIEW¬EN (2013) heißen viele ehemalige Tilapien heute Coptodon, wobei der griechische Name wohl auf die Kieferbezahnung anspielt, die „verletzen“ kann, weil sie aus zweispitzigen und dreispitzigen Zähnen besteht. Eine dieser Arten ist Coptodon louka aus Guinea, ein offenbrütender Buntbarsch, der hier näher vorgestellt werden soll. von Uwe Werner