Opsaridium ubangiense – Ein bunter Karpfenfisch aus West- und Zentralafrika
Opsaridium ubangiense, ein Süßwasserfisch aus der Familie der Cyprinidae, erregt aufgrund seiner relativ begrenzten Verbreitung und seiner einzigartigen ökologischen Anpassungen Aufmerksamkeit. Dieser Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über den wissenschaftlichen Status von O. ubangiense, die taxonomischen Details, Verbreitung, Ökologie, Verhalten und Anforderungen sowohl im natürlichen Lebensraum als auch im Aquarium. Von Michel C. W. Keijman
Opsaridium ubangiense wurde 1901 von Pellegrin beschrieben. Die Gattung Opsaridium besteht aktuell aus zwölf Arten, die alle nur auf dem afrikanischen Kontinent vorkommen, insbesondere in Regionen mit großen Flusssystemen. Opsaridium ubangiense zählt zur Ordnung Cypriniformes, die für ihre Vielfalt und ökologische Bedeutung in Süßwassersystemen bekannt ist.
Im Lauf der Jahre wurden einige Synonyme (Barilius ubangiensis, O. ubangense, B. fasciolatus, B. ubangiensis altus und B. ubangiense chiloangae) beschrieben und Fehldiagnosen mit O. ubangiense in Verbindung gebracht, doch keine davon konnte sich in der modernen wissenschaftlichen Literatur durchsetzen. Die klare Klassifikation als O. ubangiense ist deshalb als weitgehend stabil anzusehen, obwohl gelegentlich kleinere taxonomische Debatten über die Beziehung zu eng verwandten Arten innerhalb der Gattung aufkommen.
Verbreitung
Opsaridium ubangiense kommt hauptsächlich im Einzugsbereich des Kongo sowie angrenzenden Flusssystemen in Zentral- und Westafrika vor, insbesondere in den Ländern Kamerun, Gabun, Demokratische Republik Kongo, Angola und Zentralafrikanische Republik.
Die Art ist stark an große Flusssysteme gebunden und dort oft in Abschnitten mit reichlicher Vegetation und starker Strömung zu finden. Sie gedeiht besonders in Habitaten, in denen der Sauerstoffgehalt hoch ist.
Professionelle Medaka-Zuchtfarm in Japan
Bei der Medaka-Zucht ist Japan nach wie vor das Maß aller Dinge. Wir waren für Sie bei einer kommerziellen Zuchtfarm, die großteils mit Teichen im Freien arbeitet. Von Friedrich Bitter
Bei meinem letzten Japanbesuch nahmen mich Fumitoshi Mori und Yasuyuki Toyama auch mit in die Stadt Iwata in der Präfektur Shizuoka, die in Sichtweite des majestätischen Fujiyama liegt. In diesem Ort hat eine Züchterei ihren Hauptsitz, die erst im Jahr 2021 neu gegründet wurde. Es handelt sich um die „Medakafarm Sen“, die von Herrn Naoki Sekiguchi und seinen Mitarbeitern betrieben wird. Er war bis dahin an einer anderen namhaften Firma beteiligt, entschied sich dann aber dafür, eigene Wege zu gehen.
Alles rund um Medaka
Mittlerweile werden nicht nur Medaka in verschiedenen Varianten gezüchtet, auch eigenes Medakafutter und -salz vertreibt man unter dem Label „Sen“. Außerdem bietet die Firma Fachliteratur und diverse Kulturgefäße für diese Fische an.
Schnell expandiert
Da die Beschäftigung mit Medaka in ihrem Heimatland Japan einen wesentlich höheren gesellschaftlichen Wert genießt als bei uns – man spricht von Millionen Medakabegeisterten –, war es nur eine Frage der Zeit, bis Sekiguchi seinen Betrieb erweiterte. Mittlerweile gibt es zusätzliche Gewächshäuser, die etwa 5 min Fahrzeit mit dem Auto vom Hauptsitz entfernt stehen. Damit aber nicht genug. Er beschloss außerdem, die frühere Goldfischzuchtanlage in Morimachi, Enshu, zu nutzen, wo es viele Tataki-Teiche im Freien gibt, die alte Anlage seines Vaters. Dazu sollte man wissen, dass der Senior unter Goldfischliebhabern als namhafter Züchter gilt. Auch der heutige Inhaber beschäftigte sich in der Vergangenheit mit Goldfischen der Zuchtform Ranchu, bevor er seine Medaka-Zucht mit albinotischen Varianten startete, die vor mehr als 15 Jahren ausgesprochen teuer gehandelt wurden.
Etia nguti – Ein Endemit des oberen Cross-River-Systems
Wer sich bei Buntbarschen mal an einer selten gehaltenen Art versuchen möchte, die noch reichlich Potenzial für neue Beobachtungen und Erkenntnisse besitzt, für den ist sicher diese tarnfarbige Rarität genau das Richtige. Von Michel C. W. Keijman
Es ist Februar 2007 und ich liege bäuchlings im Flachwasserbereich eines Regenwaldbachs im Südwesten Kameruns. Er gehört zu einem Gebiet, das in den Ausläufern der Rumpi Hill Nature Reserve liegt und noch weitgehend mit ursprünglichem Regenwald bedeckt ist. Hier soll also der Lebensraum einer besonderen Fischart namens Etia nguti sein.
Das Wasser dieses Gewässers ist kristallklar und hat nur eine mäßige Strömung. Durch meine Taucherbrille kann ich die Unterwasserwelt genießen, an deren Rand ich mich befinde. Nachdem ich die Uferkante mit den Augen abgesucht habe, sehe ich plötzlich eine Gruppe von Fischen in etwa 5 m Entfernung schwimmen, die ich als Buntbarsche identifizieren kann. Ganz langsam krabbele ich über den Bodengrund auf den Schwarm zu, der zum Glück an Ort und Stelle bleibt. Jetzt, wo ich näher dran bin, sehe ich die Tiere besser, und mit dem Foto aus der Erstbeschreibung im Kopf kann ich sie als E. nguti bestimmen. Ich habe sie gefunden!
Etia nguti, eine relativ wenig bekannte Art aus der Familie Cichlidae, hat aufgrund ihrer begrenzten Verbreitung und ihrer einzigartigen Merkmale wissenschaftliches Interesse erregt. Dieser erstmals in der Nguti-Region in Kamerun entdeckte Buntbarsch ist ein Beispiel für die reiche Artenvielfalt in den Süßwasserlebensräumen Zentralafrikas.
Xiphophorus variatus – Der Papageienplaty besticht nicht nur durch seine Farben
Platys gehören zu den zehn beliebtesten Aquarienfischarten, dank ihrer plakativen Farben, ihres friedlichen Wesens und ihrer unkomplizierten Pflegeansprüche. Die nähere Beschäftigung mit den Wildformen dieser Tiere öffnet die Tür zu sehr interessanten Phänomenen. Von Rudolf Suttner
Platys bilden zusammen mit Schwertträgern die Gattung Xiphophorus. Diese zählt zur Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae), die die Unterfamilien Xenodexiinae (mit einer Art), Tomeurinae (ebenfalls mit einer Art) und Poeciliinae (mit 25 Gattungen und ca. 270 Arten) umfasst. Die Gattung Xiphophorus wird in der Wissenschaft in drei Gruppen eingeteilt: Die der Nördlichen Schwertträger besteht aus neun Arten, die Südlichen Schwertträger beinhalten acht Arten und die Gruppe der Platys wiederum setzt sich aus neun Arten zusammen. Folgende Spezies sind den Platys zugeordnet: Xiphophorus couchianus, X. gordoni, X. meyeri, X. variatus, X. evelynae, X. milleri, X. xiphidium, X. andersi und X. maculatus.
Verbreitung
Die Fische der Gattung kommen hauptsächlich entlang der Ostseite Mexikos vor. Das Verbreitungsgebiet der Art X. variatus erstreckt sich von Tamaulipas im Norden über San Luis Potosi bis nach Veracruz im Süden. Es hat somit eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 500 km und eine West-Ost-Ausdehnung von bis zu 200 km zwischen dem nördlichen 23. und dem nördlichen 19. Breitengrad. Im Westen wird es vom Gebirgszug Sierra Madre Oriental begrenzt. Wegen dieses Höhenzuges gibt es in der Regenzeit hohe Niederschlagsmengen. Die Wolken ziehen vom Atlantik über den Golf von Mexiko und treffen dann auf die Berge, an deren Hängen sie abregnen. Anschließend entwässern die dortigen Flüsse einen Großteil der Niederschläge in den Golf von Mexiko.
Noch nicht verschwunden! – Über die Wiederentdeckung von Leptopanchax itanhaensis
Schlagzeilen hinsichtlich des Artensterbens von Fauna und Flora gibt es leider viele. Angesichts der dabei genannten, oft hochgerechneten Zahlen muss einem angst und bange werden. Seltener, jedoch umso erfreulicher sind Erfolgsmeldungen bei der Arterhaltung oder – wie in diesem Fall – über die Wiederentdeckung einer Spezies. Kurzbericht der Redaktion
Der Atlantische Regenwald (Mata Atlântica) im Osten Brasiliens ist weltweit eines der bedrohtesten Regenwaldgebiete. Früher bedeckte er etwa 15 % der Fläche des Landes. Weite Bereiche wurden bereits im letzten Jahrhundert abgeholzt, sodass heute oft nur noch isolierte Gebiete übrig geblieben sind, die jetzt lediglich 1 % der Fläche Brasiliens ausmachen. Trotzdem gilt die Biodiversität der Mata Atlântica immer noch als eine der höchsten weltweit.
So beherbergt der Atlantische Wald heute einen erheblichen Anteil (36 %) der bedrohten klein bleibenden Süßwasserfischarten Brasiliens, von dem wiederum mehr als 40 % zu den Eierlegenden Zahnkarpfen der Familie Rivulidae gehören (Castro & Polaz 2020). Zahlreiche Arten, darunter auch solche, die möglicherweise noch nicht einmal entdeckt wurden, sind immer noch vom Aussterben bedroht (Böhlke et al. 1978; Vulkan & Lanés 2018).
Meist zumindest gefährdet ist Leptopanchax, eine Gattung kleiner Fische mit einer Maximallänge von bis zu 5 cm aus der Familie der Rivulidae, von der die meisten Mitglieder selten dokumentiert (Costa 2019) und unmittelbar vom Aussterben bedroht oder möglicherweise bereits ausgestorben sind (Costa 2008). Glücklicherweise konnten während der letzten Jahrzehnte verschiedene Spezies wiederentdeckt werden (Costa 1998, 2013; Costa et al. 2019; Guedes et al. 2023), von denen einige als verloren galten. Die längere Unterbrechung der Bestandserfassung dieser Arten ist eine direkte Folge der umfangreichen Abholzung ihrer Lebensräume, insbesondere in den feuchten Tieflandwäldern, was die Schutzprioritäten der in diesen Ökosystemen lebenden Killifische vor erhebliche Herausforderungen stellt (Costa 2019).
Grundelimporte – Artbestimmung nicht immer möglich
Während der letzten Jahre haben immer wieder Importe aus China, Taiwan und Vietnam Deutschland erreicht, die u. a. auch Grundeln beinhalteten. Wir wollen uns mit einigen Vertretern der Gattung Rhinogobius (Nasengrundeln) näher beschäftigen, weil sie zwar gelegentlich im Zoofachhandel angeboten werden, dann aber meist unter Fantasienamen, da die Exporteure kaum einmal nähere Informationen mitschicken. „Yellow Tiger“, „Dragon Throat“, „Strawberry“ & Co. lassen sich vielleicht auch besser vermarkten als die korrekten Namen ... Von Friedrich Bitter
Die Gattung Rhinogobius, die zur Unterfamilie der Gobionellinae innerhalb der Familie Gobiidae gehört, ist in Ost- und Südostasien weit verbreitet. Sie wurde 1859 mit der Typusart Rhinogobius similis Gill, 1859 aufgestellt. Bis heute sind über 90 gültige Arten beschrieben, darüber hinaus wurden und werden immer noch neue Formen entdeckt, die auf eine wissenschaftliche Bestimmung warten.
Gerade China ist nicht arm an Rhinogobius-Arten. Bisher wurden 49 Spezies im Land nachgewiesen, wobei die Dunkelziffer bestimmt groß ist, denn wie bei den Springbarschen der Gattung Etheostoma (Familie Percidae, Unterfamilie Etheostomatinae) in Nordamerika (einschließlich des nördlichen Mexiko), die ähnliche ökologische Nischen bevorzugen, haben auch bei den Nasengrundeln manche wegen ihrer Anpassung an spezielle Biotope nur eine inselartige Verbreitung.
In den letzten Jahren wurden mehrere neue Rhinogobius-Arten in China entdeckt, darunter R. wuyanlingensis Huang et al., 2016, R. niger Huang et al., 2016, R. immaculatus Li et al., 2018, R. coccinella Endruweit, 2018, R. nanophyllum Endruweit, 2018, R. maculagenys Wu et al., 2018, R. maxillivirgatus Xia et al., 2018, R. houheensis Kunyuan et al., 2020, R. lintongyanensis Chen et al., 2022, R. lianchengensis Wang & Chen, 2022, R. sudoccidentalis Li et al., 2024 und R. lithopolychroma Li et al., 2024. Wir wollen uns mit einigen von ihnen etwas näher beschäftigen.
Barboides gracilis – Ein sehr kleiner Karpfenfisch aus Westafrika
Barboides gracilis, ein kleiner Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae), gehört zu den bemerkenswertesten winzigen Fischen, die in der Aquarienwelt bekannt sind. Aufgrund seiner geringen Größe, seiner Anpassungsfähigkeit und seines interessanten Verhaltens hat er sich einen festen Platz bei den Liebhabern gesichert. Von Michel C. W. Keijman
Barboides gracilis wurde erstmals 1929 von C. Brüning in einem Beitrag zur Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde erwähnt. Es handelte sich jedoch nicht um eine formale Artbeschreibung, sondern eher um einen Kurzbericht über eine neu importierte Barbenart aus Afrika. Der Autor stellte fest, dass es sich um einen sehr kleinen, doch strukturell einzigartigen Vertreter der Karpfenfische handelte. Obgleich die Anmerkungen zu den neuen Arten zu jener Zeit sehr unvollständig waren, so entsprachen sie doch den Anforderungen des damaligen zoologischen Nomenklaturkodexes. Deshalb blieb auch Barboides gracilis als Art bestehen.
Dann, im Jahr 1971, wurden zwei kleine Barben aus Benin und Kamerun als Barbus lorenzi und B. camerunensis beschrieben. Vier Jahre später entdeckte jedoch der belgische Ichthyologe Thys van den Audenaerde, dass diese beiden „Arten“ nicht nur Artgenossen, sondern auch identisch mit Barboides gracilis waren.
Anfangs wurde die Art aufgrund ihrer geringen Größe und ihres zarten Aussehens oft mit kleineren Vertretern der Barben verwechselt, weshalb wohl auch der Gattungsname Barboides verwendet wurde, was so viel wie „ähnlich wie Barben“ bedeutet. Erst nach einer umfangreichen taxonomischen Bewertung und genetischen Analyse wurde B. gracilis in neuerer Zeit als eigenständige Art endgültig anerkannt. Diese Spezies gilt heute als einer der kleinsten bekannten Vertreter der Cypriniden.
Verbreitung
Die Gattung Barboides umfasst nur zwei Arten, B. britzi und B. gracilis, wobei B. gracilis das größere Verbreitungsgebiet besitzt. Die Art ist in Westafrika heimisch, insbesondere in den Fließgewässern Nigerias, Benins, Kameruns und Äquatorialguineas. In diesen Regionen lebt sie in kleinen Bächen, seichten Flüssen und Überschwemmungsgebieten. Ihre geografische Verbreitung ist dabei relativ begrenzt, jedoch gibt es in den genannten Ländern mehrere unterschiedliche Populationen.
Buntbarsch aus dem Malawisee: Aristochromis christyi
In Aquaristik und Terraristik hat sich in letzter Zeit viel getan, die moderne Technik zieht nach und nach ein. Daraus ergeben sich positive Konsequenzen für den Betrieb bzw. die Realisierung eines funktionierenden Biotopaquariums. Von Wolfgang Staeck
Fische und Wasserpflanzen werden aus den verschiedensten Motiven im Aquarium gepflegt. Das weite Spektrum möglicher Gründe reicht von der Freude an farbenprächtigen Tieren und dekorativen Pflanzen oder dem Versuch, ein Stück Natur in den eigenen Wohnraum zu bringen, bis zu dem Wunsch, durch genaue Beobachtung zur Klärung naturwissenschaftlicher Fragen beizutragen.
Für Aquarianer, die sich auch interessante Beobachtungsmöglichkeiten erhoffen, kommt früher oder später der Zeitpunkt, an dem sie nicht mehr an den gängigen Aquarienfischen interessiert sind, sondern nach Raritäten Ausschau halten, die selten gepflegt werden. Da sich über diese Arten in der Literatur meist nur spärliche oder gar keine Informationen finden, erhöht sich wesentlich der Anreiz, eigene Beobachtungen anzustellen, die möglicherweise sogar für die Wissenschaft neue Erkenntnisse liefern könnten. Wie das folgende Beispiel zeigt, haben besonders ausgefallene Arten häufig aber auch besondere Lebensansprüche, die es bei ihrer Pflege zu beachten gilt.
Ein Fisch für Spezialisten
Zu den in der Aquaristik weniger bekannten Cichlidengattungen aus dem Malawisee zählt Aristochromis. Zwar taucht dieser Name gelegentlich in den Angebotslisten der Importeure und auch in der aquaristischen Standardliteratur auf, die publizierten Informationen enthalten jedoch in aller Regel nur wenige Informationen. Die Gattung ist monotypisch, das heißt, sie besteht nur aus einer einzigen Art, die im Jahre 1935 von der englischen Ichthyologin Trewavas als Aristochromis christyi beschrieben wurde. Die Artbezeichnung ist ein Dedikationsname zu Ehren des englischen Offiziers Cuthbert Christy, der in den Jahren 1925/26 für die Sammlung des Museums für Naturkunde in London mehre Tausend Malawisee-Cichliden fing.
Zwar gibt es noch einige weitere Buntbarsche im diesem See, die einen ähnlichen Habitus und mehr oder weniger dasselbe Farbkleid besitzen,
A. christyi ist jedoch aufgrund der merkwürdigen und unverwechselbaren artspezifischen Kopfform leicht zu identifizieren (Trewavas 1935; Eccles et al. 1989).
Da die maximale Körperlänge dieser Art, deren Vorkommen auf den Malawisee beschränkt ist, bei über 25 cm liegt, erreichen die Tiere bei entsprechendem Platzangebot auch im Aquarium eine Größe von 20 cm. Sie können deshalb sicher nicht als Aquarienfisch im herkömmlichen Sinn empfohlen werden, sind aber für den Spezialisten, der über das benötigte geräumige Aquarium verfügt und auf der Suche nach einem Pflegling ist, der ungewöhnliche und interessante Beobachtungsmöglichkeiten bietet, ideale Fische. Leider wird die Art nur selten angeboten.
Das Biotopaquarium – Eine neue Bezeichnung, Teil 2
In Aquaristik und Terraristik hat sich in letzter Zeit viel getan, die moderne Technik zieht nach und nach ein. Daraus ergeben sich positive Konsequenzen für den Betrieb bzw. die Realisierung eines funktionierenden Biotopaquariums. Von Rudolf Suttner
Die Herausforderung bei der Pflege und Erhaltung eines Biotopaquariums ist es, die sich verändernden abiotischen Faktoren zu simulieren, die einen natürlichen Biotop beeinflussen und prägen – das ist in einem Aquarium nur bedingt umsetzbar. Seit ein paar Jahren bieten die großen Hersteller Aquarianern jedoch durch Geräte mit digitaler Technik die Möglichkeit, einzelne Faktoren biotopähnlich zu steuern. Betrachten wir zunächst die sich ändernden abiotischen Parameter im natürlichen Lebensraum.
Licht
Biotope in der gemäßigten und subtropischen Zone zeichnen sich im Sommer durch Langtage und im Winter durch Kurztage aus. Im Frühjahr nimmt die Tageslänge zu, im Herbst wieder ab. In den Tropen ist die Tageslänge hingegen mit ca. zwölf Stunden das ganze Jahr über relativ konstant – es herrscht nahezu eine Tag/Nacht-Gleiche.
In fast allen Biotopen gibt es eine Dämmerungszeit vom hellen Tageslicht bis zur Dunkelheit in der Nacht. Bei Vollmond und klarem Himmel hellt sich die schwarze Nacht durch das reflektierte Sonnenlicht bläulich auf. Wolken verringern während des Tages ebenfalls die Intensität des Sonnenlichts, vor allem in der Regenzeit.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 116
Caelatoglanis zonatus – ein bunter Hummelwels aus Myanmar
Neue Welsarten aus Südamerika finden in der Regel schnell ihren Weg ins Hobby und die entsprechende Fachliteratur. Bei Spezies aus Asien dauert es da mitunter etwas länger, besonders wenn Importe auf sich warten lassen. Hier eine Art, über die es noch viel herauszufinden gilt. von Anja Katzschmann
Mittlerweile ist eine Vielzahl sogenannter Hummelwels-Arten im Handel vertreten. Gemeinsame Kennzeichen sind eine kontrastreiche Bänderung und eine meist geringe Körpergröße. Auch größere Vertreter dieser markant gebänderten Welse messen nicht mehr als 15–20 cm, diese gelangen jedoch nur gelegentlich in den Handel. Als Beispiele sind hier Vertreter der Gattungen Batrochoglanis aus Südamerika oder Pseudomystus aus Indonesien zu nennen. Deutlich bekannter sind hingegen die südamerikanischen Microglanis- bzw. Akysis-Arten aus Asien. Die Vertreter beider Gattungen bleiben kleiner als 8 cm, die meisten Arten besitzen sogar eine Maximalgröße von lediglich 4 cm.
Ein neuer Wels-Zwerg
Die Tiere stammen aus dem Fluss Ataran, der in Thailand entspringt und in nordwestlicher Richtung in Myanmar in das Saluen-Delta entwässert. Der Fluss selbst sowie sein Einzugsgebiet galten wissenschaftlich als wenig untersucht, wurden allerdings etwa seit dem Jahr 2000 für den Aquaristikhandel befischt. Beispielsweise werden die Sternchenschmerle (Botia kubotai) oder die bereits erwähnten Welse der Gattung Akysis von dort exportiert.
Neben dem in der Aquaristik beliebten Wespenwels (Akysis vespa) wurde allerdings noch eine weitere, sehr ähnliche Welsart syntop gefangen. Diese wies ebenso eine kontrastreiche Bänderung auf und wurde zunächst der Gattung Laguvia zugeordnet. Bei genauerer Untersuchung stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei diesem kleinen Wels der Familie Erethistidae (später in die Familie Sisoridae überführt) nicht nur um eine neue Art, sondern sogar um eine völlig neue Gattung handelte: Dieser bislang einzige bekannte Vertreter der daher aktuell monotypischen Gattung, Caelatoglanis zonatus, wurde 2005 von Ng & Kottelat beschrieben.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 116