Echte „Farbkracher“ i Zwei Arten der Gattung Rubricatochromis aus dem nördlichen Afrika
Aggressiv bis unverträglich, kein Fisch für das Wohnzimmeraquarium – wer kennt sie nicht, die Aussagen über diese oft prachtvoll gefärbten Buntbarsche. Aber: Es gibt sie tatsächlich, Aquarianer, die sich mit ihnen beschäftigen. Und dass auch diese Fische viel zu bieten haben, wollen wir hier zeigen. von Uwe Werner
Unter den Buntbarschen Westafrikas gibt es einige Offenbrüter, die man in der Aquaristik als „Rote Cichliden“ kennt. Fast alle sind prachtvoll gefärbte Fische von gelb-oranger bis roter Grundfärbung, die unterschiedlich platzierte und geformte schwarze Flecke auf Kiemendeckeln, Körperseite und Schwanzwurzel tragen. Als weiterer Schmuck können – je nach Art – himmelblaue Tüpfel oder Flecke und goldene Linien hübsche Akzente setzen.
Zur Zeit der Brutpflege erweisen sich die um 10, höchstens 12 cm messenden Fische als sehr durchsetzungsfähig oder gar etwas ruppig, was ihnen leider einen schlechten Ruf eingebracht hat. Bei allen Arten bleiben die Weibchen kleiner als die Männchen und unterscheiden sich in der Prachtfärbung von diesen durch eine intensivere Rotfärbung des Körpers.
Gleich um die Ecke – die Europäische Posthornschnecke
Wer nicht gerade Angler ist, Wassersport betreibt oder sonst mit unseren heimischen Gewässern zu tun hat, wird kaum Berührungspunkte mit den kleineren Lebewesen haben, die natürlich in Bächen, Flüssen, Tümpeln und Teichen vorkommen. Hier einmal ein Beispiel. von Ute Dederer
Die Europäische Posthornschnecke, wissenschaftlich bekannt als Planorbarius corneus, ist eine weit verbreitete Süßwasserschnecke, die durch ihre charakteristische, flach gewundene Schale auffällt. Diese Schnecke spielt eine wichtige Rolle in vielen Süßwasserökosystemen und ist für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen bekannt. Und sie wird vielleicht auch deshalb sogar kommerziell angeboten. Zumindest während der Freilandsaison erreichen Importe aus Ungarn den Großhandel und über Zwischenhändler letztendlich die privaten Käufer.
Verbreitung
Planorbarius corneus ist allerdings in weiten Teilen Europas verbreitet und kommt von den Britischen Inseln bis nach Russland vor. Diese Schnecke soll sogar in einigen Teilen Nordafrikas und Westasiens zu finden sein. Ihr Vorkommensgebiet erstreckt sich über verschiedene klimatische Zonen, was für eine hohe Anpassungsfähigkeit spricht. In einigen Regionen wurde sie auch absichtlich oder versehentlich in künstliche Gewässer eingeführt, wo sie sich oft erfolgreich etablieren konnte.
Das Biotopaquarium – Definitionen und Beispiele
Viele Aquarianer bezeichnen naturnah eingerichtete Becken als Biotopaquarien. Im ersten Teil dieses Beitrags soll es zunächst um eine Reihe von Benennungen und um Umsetzungsbeispiele gehen. von Rudolf Suttner
Der Zoologe Friedrich Dahl führte im Jahr 1908 den Begriff „Biotop“ in die Wissenschaft ein. Biologen setzen ihn übersetzungsgemäß ein: Er besteht aus den griechischen Wörtern „bíos“ (Leben) und „tópos“ (Ort). Zusammengefasst spricht man vom Lebensort bzw. Lebensraum. Dies meint einen abgrenzbaren Lebensraum mit spezifischen Bedingungen, der in seinen Grundzügen von abiotischen (unbelebten) Faktoren gebildet wird. Dies sind z. B. bei aquatischen Biotopen Bodengrund (Steinarten), Wasserinhaltsstoffe, -bewegung, -temperatur (im Jahresverlauf), -menge und -trübungsgrad sowie Lichtstärke und Lichtdauer.
Lebewesen siedeln sich in einem Biotop an, wenn dort für sie die passenden abiotischen Bedingungen vorliegen. Sie bilden dann eine Gemeinschaft aus Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen (inklusive Pilzen). Biologen sprechen von einer Biozönose. Diese steht in Wechselwirkungen mit dem Biotop und beeinflusst dessen Eigenschaften.
Die aqua EXPO 2024
Mehr als nur Symposium, Championate, Vereine, Händler und Hersteller! von Pressemitteilung DPS-Verlag & Messen
Vom 11. bis 13. Oktober 2024 wird auf dem Gelände der Galopprennbahn Dortmund-Wambel wieder die Aquaristikmesse aqua EXPO stattfinden. Sie ist bekannt für ihre messebegleitenden, aufwendigen Championate. Diese Tradition soll auch 2024 fortgeführt und weiter ausgebaut werden: „The German International Shrimp Contest“ – sponsored by Dennerle mit 190 Contestaquarien, der „German Betta Contest“ – sponsored by Jans Kampffisch- & Meerwassershop, die „6th European Nano Aquascaping Competition (ENAC)“ – sponsored by Dennerle und ein neuer „Biotope Aquarium live Contest“ – sponsored by Aquael, sind fest eingeplant. Außerdem wird das „5th European Discus Championship“ – sponsored by Tropical nach sechsjähriger Pause sein Comeback feiern. Somit werden über 550 Championatsaquarien und Juroren aus mehr als 15 Ländern für die internationalen Teilnehmer bereitstehen.
Das Meerwasser-Thema wurde auch in diesem Jahr um weitere Aussteller erweitert und Vereine des VDA präsentieren ihr Hobby. Der Arbeitskreis Südamerikanische Zwergichliden der DCG e.V. feiert zehnjähriges Jubiläum und wird in einer Sonderausstellung besondere Schönheiten zum Thema zeigen. Die Medaka Gesellschaft Deutschland e. V. wird in 15 Schaubecken Zuchtformen der immer beliebter werdenden Reisfische vorstellen. Die Deutsche Killifisch Gemeinschaft e.V., der Aquariumverein Amazonas 73 e.V., die IG BSSW e.V. und die Vereinigung für Aquarien- und Terrarienfreunde Soest 1925 e.V. werden ebenfalls im Auftrag des Hobbys präsent sein.
Welse der Gattung Brachyrhamdia und ihre Nachahmung von Panzerwelsen
Brachyrhamdia führt in der Aquaristik leider ein Schattendasein. Das ist sehr schade, denn es handelt sich um gut haltbare Pfleglinge. Dass ihre erfolgreiche Nachzucht bis heute aussteht und ihre mutmaßliche Nachahmung von Panzerwelsen immer noch Fragen aufwirft, macht ihre Haltung umso spannender! von Anja Katzschmann
Die Gattung Brachyrhamdia trat bisher im Hobby kaum in Erscheinung, obwohl es sich bei ihren Vertretern aufgrund ihrer besonderen optischen Anpassungen und Verhaltensweisen um interessante Pfleglinge handelt. Da diese Tiere jedoch nur selten bzw. meist als Beifang importiert werden, gibt es in der Literatur neben einigen Fotos kaum Berichte über ihre Haltung.
Ein Gattungsüberblick
Aktuell sind sechs gültige Arten beschrieben, zu denen noch mindestens zwei bisher unbeschriebene Taxa hinzukommen. Bereits 1912 wurde die erste Art als Pimelodus heteropleurus aus dem heutigen Guyana beschrieben (Eigenmann 1912). Wie so oft, sollte sich die Gattungszugehörigkeit mit wachsendem Wissensstand noch ändern: So wurde nach der Beschreibung von Brachyrhamdia imitator Myers, 1927 auch die erstgenannte Art in die neu errichtete Gattung überführt. Deren Name setzt sich zum einen aus „brachys“ (griech. „kurz“) und „Rhamdia“ zusammen, dem Namen einer weiteren Gattung innerhalb der Familie.
Insgesamt handelt es sich um eher kleinere Welse, die meist mit einer Länge von maximal 8 cm beschrieben wurden. Eine morphologische Unterscheidung von den nahe verwandten Pimelodella-Arten kann anhand der Form der Fontanelle bzw. der Knochenplatten am Kopf erfolgen. In den meisten Fällen sollten jedoch die gedrungene und hochrückigere Gestalt bzw. die markante Färbung einiger Arten zur Abgrenzung ausreichend sein.
Noch ein Neuer – Corydoras iiap aus Peru
Schon lange war dieser Panzerwels aus dem peruanischen Amazonasgebiet in der Aquaristik bekannt. Nun wurde die ehemalige Codenummer C 53 als Corydoras iiap beschrieben. von Hans-Georg Evers
Alles neu – mit alten Namen!
Viele Leser werden jetzt stöhnen: Die Panzerwelse wurden wissenschaftlich überarbeitet. Nach Jahrzehnten dämmernder Ahnung und zunehmender Gewissheit aufgrund ewig langer aquaristischer Erfahrung ist es endlich passiert. Ein Team aus Wissenschaftlern hat die riesige Gattung Corydoras aufgesplittet und die vielen verschiedenen Arten auf insgesamt sieben Gattungen verteilt. Jetzt heißt es umlernen für die Freunde der beliebten Augenroller!. von Hans-Georg Evers
Mitunter selten geworden – Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus aus den USA
Vor rund 20 Jahren gerieten nach dem Zwerggarnelenboom der Vorjahre auch die Süßwasserkrebse in den Fokus der Aquaristik. Und wie das häufig so ist, entwickelte sich daraus ein richtiger Trend. Der hat sich zwar nicht in die aktuelle Zeit herüberretten können, Zwergflusskrebse werden aber immer noch im Hobby gepflegt. von Ute Dederer
Ein ungewöhnlicher Mitbewohner: die Wasserspinne, Argyroneta aquatica
Aquarianer zu sein, bedeutet nicht, sich einzig und allein mit Fischen beschäftigen zu müssen. Es gibt viel mehr tierische Bewohner der Unterwasserwelten. Einem ganz besonderen, der noch dazu praktisch vor der Haustür wohnen kann, wollen wir ein wenig (nicht nur) auf die Füße schauen. von Friedrich Bitter
Reisetipps zu Französisch-Guayana – Teil 2
Mal etwas anderes unternehmen, abseits vom Tourismus und gleichzeitig nah am Hobby Aquaristik? Hier eine kleine Zusammenfassung von dem, was geht in Französisch-Guayana – und worauf man in jedem Fall achten sollte. Zum Nachvollziehen der einzelnen Stationen empfiehlt sich ein Routenplaner im Internet. von Ernst-Otto von Drachenfels