Nicht immer müssen Fische spektakuläre Farbkombinationen oder eine außergewöhnliche Körperform besitzen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der besondere Reiz des hier vorgestellten kleinen Zwergbuntbarsches, der aus dem Tanganjikasee stammt, beruht in erster Linie auf seinen interessanten, ungewöhnlichen Verhaltensweisen. von Wolfgang Staeck

Neolamprologus kungweensis gehört zu einer Gruppe von drei sehr nahe verwandten Cichliden (Bills & Ribbink 1997), die mit einer maximalen Länge von knapp 5 cm im männlichen Geschlecht zu den kleinsten Buntbarschen des Tanganjikasees zählen. Die Art wurde im Jahr 1952 von dem belgischen Ichthyologen Max Poll auf der Grundlage von neun Exemplaren zwar ursprünglich als Lamprologus ornatus und vier Jahre später als Lamprologus kungweensis beschrieben, neuerdings wird sie jedoch im Gegensatz zu Ronco  et al. (2020) meist der Gattung Neolamprologus zugeordnet (Stiassny 1997, Eschmeyer's Catalog of Fishes). Alle Vertreter dieses kleinen Verwandtschaftskreises, zu dem auch noch Neolamprologus laparogramma (Bills & Ribbink, 1997) und Neolamprologus signatus (Poll, 1956) gehören, leben im Tanganjikasee ausschließlich in Tiefen zwischen etwa 10 und 40 m über schlammigem oder sandigem Untergrund.

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