Die allermeisten gängigen Aquarienfische stammen aus den tropischen Regionen unserer Erde und sind plakativ gefärbt, sodass sie sich in einem Gesellschaftsaquarium farblich schön vom üppigen Grün der Unterwasservegetation absetzen. Beides trifft auf den Zwergkärpfling nicht zu: diese Art stammt aus dem eher subtropischen Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika und ist keineswegs bunt. Dennoch sind Zwergkärpflinge etwas ganz Besonderes!


Heterandria formosa, so der wissenschaftliche Name des Zwergkärpflings, ist wahrlich nicht in jedem Zoofachgeschäft zu erwerben; ein Umstand, der sicherlich zu bedauern ist. Und wenn doch einmal eine Gruppe dieser Winzlinge dort angeboten würde, wüssten vermutlich eher wenige Aquarianer sie sicher zu bestimmen, geschweige denn, dass sie sich einige Pärchen mitnähmen, um ihnen dann zu Hause ein Artbecken anzubieten. Doch genau das brauchen diese Fische, um sich gut einzugewöhnen, sich dauerhaft zu etablieren, fortzupflanzen und den Halter mit all ihren faszinierenden Verhaltensfacetten zu bezaubern.
Auf die Haltung werde ich später eingehen, zunächst möchte ich Ihnen den Zwergkärpfling näher vorstellen, um Ihnen zu verdeutlichen, um welche besonderen Pfleglinge es sich handelt. Nach dem Lesen dieses Artikels werden Sie Zwergkärpflinge hoffentlich nicht mehr übersehen, vorausgesetzt, Ihr Zoofachhändler bietet welche im Sortiment an. Ansonsten sollten Sie ihn dazu auffordern!
 
Klein, aber oho!
Die ausgewachsenen Zwergkärpflingsmännchen galten lange Zeit als die kleinsten Fische der Erde. In den vergangenen Jahrzehnten sind zwar einige noch kleinere Arten entdeckt worden, doch tragen die Zwergkärpflinge ihren deutschen Namen wahrlich völlig zu Recht. Ein ausgewachsenes Männchen erreicht ca. 2 cm Gesamtlänge, besonders kräftige Weibchen können doppelt so lang werden. Die meisten Weibchen bleiben jedoch etwas kleiner. Neugeborene Jungfische dieser lebendgebärenden Art sind mit durchschnittlich ca. 6–7 mm bereits relativ groß, und dennoch sind sie kaum im Aquarium zu entdecken. Nur das geübte Auge nimmt die langsamen, vorsichtig anmutenden Bewegungen der jungen Zwergkärpflinge wahr. Mal suchen sie zwischen den Kieselsteinchen am Bodengrund nach Nahrung, mal verstecken sie sich zwischen der Vegetation oder halten sich unmittelbar unter der Wasseroberfläche auf...

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 75