Japanische Reisfische, auch Medaka genannt, sind weiterhin auf dem Vormarsch auch in der europäischen Aquaristik.
Kein Wunder, bieten die farbenfrohen und robusten Fische doch nicht nur jede Menge züchterisches Potenzial, sondern
eignen sich in der wärmeren Jahreszeit auch für die Haltung im Freiland.
von Fumitoshi Mori und Friedrich Bitter

Beinahe alle unsere Zierfische werden für die Haltung im Aquarium erworben, was im Hinblick auf unterschiedliche Jahreszeiten mit kalten Wintern und heißen Sommern sicher auch sinnvoll ist. Aber viele, die das Hobby Aquaristik intensiver betreiben, stoßen schnell auf räumliche Grenzen. So sorgen Beiträge über die Haltung im Freien immer wieder für Aufmerksamkeit – liebäugelt doch so mancher mit dem Gedanken, bestimmte Fische zumindest während der wärmeren Jahreszeit auszuquartieren, um dann später kräftigere und farbenfrohere Tiere in das Aquarium zurückzuholen.

Japan als Trendsetter
Nicht nur in den Ballungsräumen Japans sind die Wohnungen im Durchschnitt kleiner als in Deutschland. Dazu kommt die Naturverbundenheit der Menschen dort, die sich auch in ihrem Lebensstil ausdrückt. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Medaka häufig auch in Schalen, Schüsseln, Becken, Wannen und Miniteichen inner- und außerhalb der Wohnung gehalten werden, oft in Verbindung mit Wasser- oder Sumpfpflanzen, wobei diese allerdings meist nur minimalistisch eingesetzt werden.

Die Pflege in solchen Behältnissen bedeutet aber auch, dass man die Fische überwiegend von oben betrachtet – zumindest solange sie im Freien gehalten werden. In der traditionellen japanischen Medakazucht bestimmt diese Betrachtungsweise mittlerweile mehr und mehr die Auswahl der Tiere und damit die Zuchtziele.

Veränderter Geschmack
Während früher eher einfarbige Fische an der Tagesordnung waren, sind es heute meist solche mit extravaganten Farb- und Zeichnungsmustern auf dem Rücken, was oft erst auf den zweiten Blick bzw. bei näherer Betrachtung zu erkennen ist. Aber man nimmt sich Zeit für die Tiere und lässt diese auf sich wirken! Zum Teil sind die Bezeichnungen für diese Varianten an Koi- und Goldfischzuchtformen angelehnt. Man wird den kleinen Reisfischen aber sicher nicht gerecht, wenn man sie als Mini-Koi bezeichnet.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 77