Als unerwartet tricky stellte sich die Nachzucht des selten gepflegten Harnischwelses Parancistrus nudiventris heraus.
Aber es gab zum Glück nicht nur Rückschläge, sondern auch einen ersten Durchbruch!
von Jacqueline Heijmen Bennett-Leaver

Rio Xingu – wer hätte nicht schon von diesem wundervollen Strom gehört? Augenblicklich kommen uns die wohlbekannten Hypancistrus zebra und die Vielfalt weiterer schwarzweißer Verwandter in den Sinn, und vielleicht huscht uns bei diesen Gedanken ein schwärmerisches Lächeln übers Gesicht. Aber der Xingu steht auch für eine der furchtbarsten Umweltsünden, den Belo-Monte-Damm (AMAZONAS berichtete mehrfach). Und da gibt es nun wirklich nichts zu lächeln ...
Für manche Arten könnte dieses Projekt das Aussterben in naher Zukunft bedeuten – zwar wohl nicht für H. zebra, da diese Spezies aktuell von vielen Aquarianern gepflegt wird, aber zahllose andere Loricariiden (Harnischwelse) benötigen unsere Hilfe.
Einer davon zählt zu meinen absoluten Favoriten, Parancistrus nudiventris. Diese mittelgroße, gedrungen gebaute Art besitzt einen großen, auffällig geformten Kopf, kleine Augen und einen reichlich mit Odontoden bedeckten Körper. Einziger weiterer bislang als gültig anerkannter Gattungsvertreter ist P. aurantiacus. Sehr bemerkenswert ist, dass P. nudiventris die erstaunliche Fähigkeit besitzt, die Farbe zu wechseln, wie wir es oft auch bei P. aurantiacus sehen.
Als ich vor etwas mehr als zwei Jahren auf einer Stockliste die Art aufgeführt fand, zögerte ich keine Sekunde, den Händler zu kontaktieren. Eine Woche später, im Februar 2017, konnte ich eine Gruppe von vier adulten Exemplaren abholen, mutmaßlich zwei Pärchen. Ursprünglich hatte der Import neun Tiere umfasst, und ich freute mich zu erfahren, wohin die übrigen fünf gegangen waren. Zu meiner großen Überraschung wurden mir diese fünf Welse ein halbes Jahr später angeboten, und ich schlug natürlich zu, sodass mein aktueller Bestand nun neun Tiere umfasst.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 82