Durch einige farbliche Merkmale unterscheidet sich die nordöstliche Form Placidochromis cf. phenochilus „Tanzania“ von dem altbekannten P. phenochilus aus dem nordwestlichen Bereich des Malawisees – ob es sich um zwei verschiedene Arten handelt? Fest steht jedenfalls, dass der tansanische Buntbarsch eine echte Bereicherung für die Aquaristik darstellt! von Wolfgang Staeck

Seit einer grundlegenden Überarbeitung im Jahr 2004 enthält die Gattung Placidochromis rund 40 im Malawisee endemische Cichliden. Placidochromis phenochilus wurde von der englischen Ichthyologin Trewavas bereits 1935 als Haplochromis phenochilus beschrieben. Fundort des Typusexemplars der Art, die nur an der nordwestlichen Küste des Malawisees lebt, ist die Umgebung von Vua. Weitere Nachweise eines Vorkommens sind für Mdoka, Chesese und Chirwa Island dokumentiert.
Bestimmungsmerkmale dieses Buntbarsches sind ein Muster dunkler vertikaler Streifen, weiß gefärbte Lippen sowie das ungewöhnliche Fehlen eines Sexualdichromatismus, denn sowohl Männchen als auch Weibchen haben eine dunkelblaue Körperfärbung.
Spreinat (1994) entdeckte an der zu Tansania gehörenden nordöstlichen Küste bei Makonde und Lupingu einen ganz ähnlichen Buntbarsch. Wegen dessen Habitus und Zeichnungsmuster verwendete er erstmals den Gattungsnamen Placidochromis statt Haplochromis und nannte seine Neuentdeckung Placidochromis cf. phenochilus. Tawil (2004) hält diesen Cichliden, für den sich inzwischen die Bezeichnung Placidochromis cf. phenochilus „Tanzania“ durchgesetzt hat, für eine wissenschaftlich noch unbeschriebene eigenständige Art aus der Placidochromis-electra-Artengruppe – entsprechende Untersuchungsergebnisse, die seine Hypothese stützen, stehen allerdings noch aus.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 91