1996 war unser Autor im brasilianischen Bundesstaat Rondonia unterwegs, wo im Madeira-Einzug verschiedene Buntbarsche des Satanoperca-jurupari-Formenkreises leben und stellenweise sogar zwei Arten syntop vorkommen. Da er lebende Exemplare mitbringen konnte, vermag er jetzt über eine dieser Arten zu berichten, die 2018 als Satanoperca curupira beschrieben wurde. von Uwe Werner

Während unserer Brasilienreise im Jahr 1996 waren wir (Barbara und Werner Zucker, mein französischer Freund Antoine Seva und ich) von Porto Velho aus – grob gesagt – zunächst in Richtung Osten, dann nach Norden und schließlich nach Süden unterwegs. Die letzten Tage nutzten wir, um von Porto Velho aus auf der BR 364 nach Süden zu fahren, wohnten bei Ariquemes und fischten in einem kleinen Klarwasserbach mit sandigem Grund kurz vor Alto Paraiso, im flachen Rio Esquerdo, dessen teefarbenes Wasser über Sand und rote Kiesel floss und in weiten Bereichen voller Totholz lag, sowie im ganz ähnlichen Rio Soledade.
Die Flüsschen dieses Bereichs entwässern über den Rio Jacundá, der mit dem Rio Preto zusammenfließt, in den Rio Machado oder Ji-Paraná, der sich dann bei der Ortschaft Calama in den Rio Madeira ergießt. Der Rio Jarú, an dem unser südlichster Fangplatz lag, strebt erst weit nach Nordosten, bevor er scharf nach Südwesten abknickt und dann in leichtem Bogen als Rio Machado oder Ji-Paraná nach Nordwesten und ebenfalls über Calama zum Madeira fließt.
Leider präsentierte sich der Jarú nicht gerade als Traumbiotop: Das ursprünglich wohl klare Wasser war eingetrübt und, wie man aus der starken Algenbildung abseits der Strömung schließen konnte, offenbar überdüngt. Der Boden bestand in den Fließwasserbereichen aus Felsen und grobem Kies, dazwischen dehnte sich grau-schwarzer Sand. Wir fischten im Hauptfluss und in einem schmalen toten Seitenarm mit stehendem Wasser, den wir zunächst absperrten, um dann das störende Holz herauszuzerren, damit wir unser Zugnetz einsetzen konnten. Und damit fingen wir mehrere brutpflegende Satanoperca der hier vorgestellten Art.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 93