In Aquaristik und Terraristik hat sich in letzter Zeit viel getan, die moderne Technik zieht nach und nach ein. Daraus ergeben sich positive Konsequenzen für den Betrieb bzw. die Realisierung eines funktionierenden Biotopaquariums.  Von Wolfgang Staeck

Fische und Wasserpflanzen werden aus den verschiedensten Motiven im Aquarium gepflegt. Das weite Spektrum möglicher Gründe reicht von der Freude an farbenprächtigen Tieren und dekorativen Pflanzen oder dem Versuch, ein Stück Natur in den eigenen Wohnraum zu bringen, bis zu dem Wunsch, durch genaue Beobachtung zur Klärung naturwissenschaftlicher Fragen beizutragen. 
Für Aquarianer, die sich auch interessante Beobachtungsmöglichkeiten erhoffen, kommt früher oder später der Zeitpunkt, an dem sie nicht mehr an den gängigen Aquarienfischen interessiert sind, sondern nach Raritäten Ausschau halten, die selten gepflegt werden. Da sich über diese Arten in der Literatur meist nur spärliche oder gar keine Informationen finden, erhöht sich wesentlich der Anreiz, eigene Beobachtungen anzustellen, die möglicherweise sogar für die Wissenschaft neue Erkenntnisse liefern könnten. Wie das folgende Beispiel zeigt, haben besonders ausgefallene Arten häufig aber auch besondere Lebensansprüche, die es bei ihrer Pflege zu beachten gilt.

Ein Fisch für Spezialisten
Zu den in der Aquaristik weniger bekannten Cichlidengattungen aus dem Malawisee zählt Aristochromis. Zwar taucht dieser Name gelegentlich in den Angebotslisten der Importeure und auch in der aquaristischen Standardliteratur auf, die publizierten Informationen enthalten jedoch in aller Regel nur wenige Informationen. Die Gattung ist monotypisch, das heißt, sie besteht nur aus einer einzigen Art, die im Jahre 1935 von der englischen Ichthyologin Trewavas als Aristochromis christyi beschrieben wurde. Die Artbezeichnung ist ein Dedikationsname zu Ehren des englischen Offiziers Cuthbert Christy, der in den Jahren 1925/26 für die Sammlung des Museums für Naturkunde in London mehre Tausend Malawisee-Cichliden fing. 
Zwar gibt es noch einige weitere Buntbarsche im diesem See, die einen ähnlichen Habitus und mehr oder weniger dasselbe Farbkleid besitzen, 
A. christyi ist jedoch aufgrund der merkwürdigen und unverwechselbaren artspezifischen Kopfform leicht zu identifizieren (Trewavas 1935; Eccles et al. 1989).
Da die maximale Körperlänge dieser Art, deren Vorkommen auf den Malawisee beschränkt ist, bei über 25 cm liegt, erreichen die Tiere bei entsprechendem Platzangebot auch im Aquarium eine Größe von 20 cm. Sie können deshalb sicher nicht als Aquarienfisch im herkömmlichen Sinn empfohlen werden, sind aber für den Spezialisten, der über das benötigte geräumige Aquarium verfügt und auf der Suche nach einem Pflegling ist, der ungewöhnliche und interessante Beobachtungsmöglichkeiten bietet, ideale Fische. Leider wird die Art nur selten angeboten.


den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 116